GIN YETI 5 V.S. GIN YETI 4

Welches sind die markantesten Unterschiede zwischen dem sehr beliebten Gin Gliders Yeti 4 und dem brandneuen Gin Gliders Yeti 5?

Tuchmaterial / Gewicht:

Der neue hat ein doppelt beschichtetes Tuch am Obersegel. Im vorderen Bereich 34g porcher Skytex welches die Lebensdauer erfahrungsgemäß verbessert. Hinten oben ist er aus 29g und unten 27g porcher Skytex gefertigt. Das Gewicht und das Packvolumen vom Gin Gliders Yeti 5 konnte dennoch etwas reduziert werden. Der 23-er wiegt 2.86 kg mit den normalen Tragegurten.

Tragegurte u. Leinen:

Die Leinen (PPSL) sind im unteren und mittleren Stockwerk ummantelt und farblich übersichtlich ausgeführt. Am Gin Gliders Yeti 5 waren bis dato jetzt gesplittete A-Tragegurte verbaut. In der neuesten Lieferung sind die Geräte aber wieder mit einem Leinenschloss für alle 3 A Leinen an leichten steifen Band-Tragegurten montiert. Dies soll noch etwas mehr Flugruhe bewirken. Alternativ sind auch extremleichte Dyneema-Tragegurte erhältlich. Man spart ca. 200 g und hat auch alle A-Leinen in einem Aufhängepunkt gefasst. Alle 3 Versionen sind getestet und zugelassen.

Aufziehverhalten

Die Kappe des Gin Gliders Yeti 5 wirkt noch kompakter, sowie etwas gedämpfter im Pitchverhalten. Die Kappe steigt gleichmäßig und zuverlässig über den Piloten und bleibt nicht hängen, wenn der Pilot die Tragegurte etwas zu früh loslässt. Wie alle Gin Flügel charakterisiert er sich zudem auch mit einer besonders guten Stallresistenz. Dadurch lässt er dem Piloten etwas Zeit und Bewegungs-Spielraum mit der Aktion an der Bremse.

Die Abhebegeschwindigkeit ist interessanterweise eher niedrig, obwohl die Trimmgeschwindigkeit im Flug dann vergleichsweise hoch ist. Die nötige Startstrecke ist kurz. Richtig genial… Maximal einfach zu starten, egal bei welchen Windbedingungen.

Geschwindigkeit:

Die Trimmgeschwindigkeit als auch der Maximalspeed sind markant schneller als beim Vorgänger. Man kann sogar sagen, markant schneller als bei nahezu allen anderen Geräten der Kategorie-A auf dem Markt. Das bringt oft erhebliche Vorteile. Insbesondere ist das Gleiten bei Gegenwind, in Abwindzonen und stärkerem Seitenwind dadurch besonders gut. Die Leistungspolare knickt nicht so ein wie bei langsameren Geräten.

Allerdings ist zu beachten, dass es aufgrund der höheren Geschwindigkeit, für Anfänger etwas anspruchsvoller bei der Landung sein kann. Dieses gilt insbesondere, wenn die Schirmgröße knapp, mit hoher Flächenbelastung, gewählt wird.

Thermikflug:

Das Thermikflugverhalten erscheint insgesamt auch verbessert. Die Wendigkeit entspricht genau dem, was man von diesem topmodernen EN- A Gerät erwartet. Er ist Flugruhig, aber wendig genug, um enge Thermik exakt nutzen zu können. Ein seitliches Hebeln oder eine hohe Sensibilität auf feine Seitenheber ist mit der geringen Streckung weniger zu spüren.

Leistung:

Es ist wirklich erstaunlich, dass es den GIN Konstrukteuren wieder mal gelungen ist bei einer Vereinfachung des Pilotenskills und weniger Streckung, trotzdem etwas mehr Gleitleistung anzubieten. Hier sind die besten Aerodynamiker mit den besten Konstruktionsprogrammen welche die Gleitschirmszene zu bieten hat, erfolgreich ans Werk gegangen.

Klappverhalten:

Der neue Gin-Bergschirm ist in Sachen Klappverhalten sowohl im Trimm als auch stark beschleunigt tadellos vom Öffnungsverhalten. Das Wegkippen aus der Richtung ist etwas sportlicher als bei größeren Schulungsschirmen, aber dafür easy zum gegenlenken. Insgesamt unaufgeregt in seinem Verhalten und der oberen Kat. A zuzuordnen. Der Flügel ist für talentierte Einsteiger und Gelegenheitsflieger geeignet.

Strömungsabrissverhalten:

Der Steuerweg bis zum Stallpunkt ist lang mit stark progressiv ansteigenden Steuerkräften. Man muss schon extra das Gerät versehentlich abzuwürgen. Es wäre kein GIN-Wing, wenn er hier nicht maximal punkten könnte.

Zielgruppe:

Der jüngste Yeti ist ein absolut gelungener Flügel für ernsthafte Bergsteiger, für easy Hike and Fly-Piloten und auch für Einsteiger, welche eine handliche Premium – Ausrüstung mit einem hohen Sicherheitsstandart haben möchten.

Wichtig:

Der Gin Gliders Yeti 5 kann viel. Er entfaltet je nach Flächenbelastung einen anderen Charakter. Vom (fast) Miniwing bis zum Schulschirm. Mit der Größenwahl muss man sich deshalb intensiv befassen und es empfiehl sich den Rat eines Gin Gliders Yeti 5 – Fachmanns hinzuziehen. Er ist einer der wenigen Schirme den man versehentlich auch zu klein kaufen kann, wenn man nur oberflächlich den Startgewichtsbereich ansieht.

Hübsch isser auch….. Das neue 2020er GIN-Design mit den stilisierten Katanaschwert an der Vorderkannte finde ich persönlich sehr elegant und zeitlos schön.

Peter Geg, OASE Dez 2020